Geschichte des Theaterhauses

Das HELIOS Theater zog 1997 von Köln nach Hamm. Das Ensemble folgte dem Angebot der Stadt, dort ein erstes professionelles Theater aufzubauen. Eine interessante Herausforderung für ein freies Theater, das von Köln aus vorrangig als Gastspieltheater gearbeitet hatte. Die Lust, an einem Ort konzeptionell zu arbeiten und Strukturen für ein Theater zu erschaffen, war groß. Zunächst fanden Vorstellungen im städtischen Bürgersaal statt, parallel begann die Suche nach einer langfristigeren Lösung.

Nach der ersten Begehung des Geländes rund um den Eilpostschuppen am Bahnhof war klar, dass es sich um optimale zukünftige Theaterräume handelte. Schön und gut gelegen, aber alt, feucht und unbeheizt. Nun kam die Suche nach einer möglichen Umbaufinanzierung.

Hierbei waren Barbara Kölling und Michael Lurse als Leiter*innen des Theaters die treibende Kraft. Durch die Internationale Bauausstellung (IBA), die bis 2002 im Ruhrgebiet den Strukturwandel und insbesondere die Umnutzung von Industriegebäuden vorantrieb, konnte die notwendige finanzielle Unterstützung 1997 gefunden werden. Die Zustimmung der Deutschen Bahn als Eigentümerin der Gebäude erfolgte sieben Jahre später.

Gemeinsam mit den am Umbau beteiligten Architekten wurde ein Ausbaukonzept verfolgt, das den Erhalt der alten Bausubstanz und die Herausarbeitung der architektonischen Besonderheiten des Gebäudes berücksichtigte.
Gleichzeitig galt es, alle Funktionen, die das Haus als „KinderTheaterHaus“ benötigte, umzusetzen. Vielfältige Recherchen und das 2004 vom HELIOS Theater durchgeführte internationale Symposium „KinderTheaterHäuser“ unterstützten die konzeptionelle und ausstattungstechnische Planung.

Im September 2003 konnte mit dem Umbau begonnen werden. Durch die präzisen Vorplanungen und das Ausbleiben größerer „Umbauüberraschungen“ wurden für den Ausbau nur 12 Monate benötigt.

Dass im Theaterhaus die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen, zeigt sich an vielen architektonischen Kleinigkeiten: Sei es die Inneneinrichtung des Kinderfoyers, die von einer Gruppe von Handwerkern im Ruhestand eigens für diesen Ort konzipiert und gebaut wurde, die Sichtverhältnisse im Theatersaal für bis zu 200 Personen oder der atmosphärische Raum in der ersten Etage, der für Workshops und Proben genutzt wird, wie auch als Forum für Diskussionen und Gespräche.

Vom 10.-12. September 2004 wurde die neue Spielstätte des HELIOS Theaters mit einem Fest und vielen Gästen aus Theater und Politik eröffnet.